Frederik Frede, Gründer des Blogs Friends of Friends (FvF), im Gespräch über Inspiration, kreative Hotspots und die Leidenschaft, Geschichten von Freunden zu erzählen.
Eine gute Freundschaft bereichert das Leben. Man tauscht Geschichten aus, legt die Masken ab und stärkt sich gegenseitig. Doch im Zeitalter der Komplexität und Schnelllebigkeit ist es nicht immer einfach, einen wahren Wegbegleiter zu finden und zu erhalten. Haben wir ihn gefunden, kann man sich glücklich schätzen. Frederik Frede glaubt an inspirierende Geschichten von Freunden und ihren Freunden. Ein Netzwerk, das sich organisch weitet, da alles freundschaftlich miteinander verbunden ist. Klingt ambitioniert? Ist es auch. Und vor allem inspirierend, den Blick in fremde Wohnzimmer und Lebensrituale zu erhalten, die einem sonst verwehrt bleiben. Das erfolgreiche Portal FvF gibt seit 2009 Einblicke in das Leben von kreativen Menschen aus aller Welt. Der Erfolg bestätigt sich: Seit 2016 hat sich das Team in Berlin-Kreuzberg vergrößert, zwei Apartments in Berlin-Mitte sowie ein FvF Friends Space gehören zum Konzept dazu. Die Orte dienen dem Austausch von Ideen, dem Empfang von Wissen und der Möglichkeit, neue Freunde von Freunden kennenzulernen.
Wie genau lässt sich das Konzept von FvF erklären?
Der Titel Freunde von Freunden spiegelt genau unsere Philosophie wider: Wir sind ein
internationales Netzwerk, das sich durch verschiedene kulturelle und kreative Einflüsse und ein
gemeinsames Interesse an Kunst, Urban Living, Essenskulturen und Design auszeichnet.
Unsere Webseite fasst diese inspirierenden Begegnungen zusammen und dient gleichzeitig als
Schauplatz für unsere Kollaborationen mit gleichgesinnten internationalen Marken und
Organisationen. Uns geht es darum, Geschichten authentisch zu erzählen—egal, ob es die
Geschichte eines großen Unternehmens, eines befreundeten Künstlers oder unsere eigene ist.
Wie kam es zu der Idee und Gründung von FvF?
Zunächst gab es nur das Designstudio NoMoreSleep, doch wollten wir mehr mit Kunden
zusammenarbeiten, um unsere interdisziplinären Fähigkeiten und unser Gespür für
unterschiedliche Inhalte unter Beweis zu stellen. Dann fingen wir an, unsere Freunde zu
involvieren. Unsere Freundin Ailine Liefeld hat für uns die ersten Homestorys fotografiert, da
die meisten in Kreativbranchen unterwegs waren; Viele waren Designer, Künstler, Autoren,
oder ähnliches.
Was hat es mit den Serien auf Zeit.de und Spiegel.de auf sich?
Neben unseren Kundenprojekten arbeiten wir auch regelmäßig mit Medienpartnern zusammen,
um unsere Produktionen einem breiteren Publikum vorzustellen.
Wie kann man das Team von FvF beschreiben, was treibt euch an?
Wir sind ein dynamisches Team, das aktuell sieben Nationalitäten zählt. Diese Diversität und
individuellen Geschichten zeichnen uns aus—jedes Mitglied trägt seine oder ihre oft
einzigartigen Erfahrungen, Interessen und Talente bei, um dadurch die interessantesten
Geschichten für unsere Leser, Freunde und uns selbst zu finden und diese so ansprechend wie
möglich umzusetzen. Als Gruppe stehen wir immer im Kontakt mit unserem internationalen
Netzwerk, das uns ständig inspiriert. Neben unserem Kern in Berlin arbeiten wir mit Autoren,
Fotografen und Produzenten in über 80 Städten weltweit zusammen. Wir sind viel auf Reisen
und lieben es, die Welt und andere Kulturen zu erkunden. Dabei sind die Personen, die wir
unterwegs treffen, genauso wichtig wie die Erfahrungen, die wir sammeln—wodurch unser
Netzwerk immer weiter wächst.
Auf eurer Internetseite steht über euch: „exploring the boundaries of storytelling“ –
Wie genau erkundet ihr diese Grenzen und erweitert sie in der Praxis?
Mit unterschiedlichen Formaten wie Text, Video und Fotografie, um intelligente und anregende
Inhalte zu produzieren. Uns geht es darum, intelligente und anregende Inhalte zu kreieren, die zeitlos sind.
Das Storytelling beginnt dabei mit der ersten Idee, die wir so einzigartig wie möglich umsetzen
wollen. Neben Text und Fotografie gehört für uns auch Video dazu, um Geschichten so
interaktiv wie möglich zu erzählen. Während schriftliche und visuelle Formate Hand in Hand
gehen, denken wir immer designorientiert: Von der Einrichtung unseres Büros zu den Themen,
die wir behandeln, sind wir immer wieder von der Rolle des Designers begeistert und wie
Designer unser tägliches Leben beeinflussen.
Wonach werden neue Personen für FvF ausgewählt, was muss man als Profil
mitbringen?
Wir wollen unserem Fokus treu bleiben und weiterhin Geschichten von unseren Freunden
beziehungsweise von Freunden unserer Freunde erzählen. Genau deswegen hat sich unser
Netzwerk organisch entwickelt. Uns geht es hier nicht um ein besonderes Berufsbild—unsere
Protagonisten können Köche, Designer oder Gärtner sein—, sondern Leute zu präsentieren,
deren Leidenschaft unglaublich inspirierend auf andere wirkt.
Ihr stellt sehr kreative Menschen vor: Aus welchen Städten kommen aktuell und in der
Zukunft die meisten eurer vorgestellten Personen? Gibt es lokale Hotspots?
Bisher haben wir besonders viele Leute in Berlin, London, New York und Los Angeles gezeigt.
Das sind die kreativen Hotspots. Obwohl wir weiter aus diesen Städten berichten wollen und
wir dort auch die meisten unserer Freunde haben, haben es uns seit einiger Zeit noch ganz
andere Locations angetan, die ähnlich dynamisch sind und unglaublich viel Potenzial besitzen:
Wir denken an Städte wie Beirut, Tiflis, Bangkok, Buenos Aires und viele mehr.
Was möchtet ihr mit FvF erreichen, was soll bei den Menschen als Botschaft
ankommen?
Wir wollen über zeitlose und kreative Geschichten berichten. Unsere Inhalte sollen einen
Mehrwert haben, der Leser beim Besuchen unserer Plattformen sofort an unsere Philosophie
erinnert—die Philosophie, die uns täglich antreibt, unsere Leser, Freunde, Kunden und Partner
langfristig zu inspirieren.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Wo soll sich FvF hinentwickeln?
Wir wollen unser Netzwerk noch weiter ausbauen und planen daher aktuell ein neues Office in
Los Angeles. Dazu soll es ein Printmagazin und mehr Event Spaces geben, um auch immer offline
präsent zu sein und unser Netzwerk persönlich zusammenzuführen. Außerdem wollen wir unser Themenfeld erweitern—Freunde von
Freunden begann mit Homestorys, behandelt aber mittlerweile übergreifende Themen wie
Design, Nachhaltigkeit, Urban Living, Architektur, Kunst, und mehr.
Fortsetzung gefällig? Frederik Frede und sein Netzwerk FvF sind auf Instagram und auf der Website zu finden.
Bilder: Copyright Freunde von Freunden